Bewerbungsverfahren
Die Auswahl von passenden Mitarbeiterinnen oder Mitarbeitern aus einer Vielzahl von Bewerbungen ist zeitaufwändig und erfordert eine besondere Sorgfalt.
Die Arbeitgeberin oder der Arbeitgeber hat ein berechtigtes Interesse daran, sich umfassend über Bewerberinnen und Bewerber zu erkundigen. Grundsätzlich entscheidet jede Person selbst, ob Behinderungen bei der konkreten Bewerbung berücksichtigt werden sollen.
Der Bewerbungs-Knigge
Die tätigkeitsneutrale Frage nach einer anerkannten Schwerbehinderung seitens der Arbeitgeberin oder des Arbeitgebers ist grundsätzlich unzulässig. Sie ist ausnahmsweise zulässig, wenn eine bestimmte körperliche Funktion, geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit eine wesentliche und entscheidende Anforderung an den konkreten Arbeitsplatz ist
Unter rechtlichen Gesichtspunkten müssen im Bewerbungsprozess einige Vorschriften und Bestimmungen eingehalten werden. Denn Verstöße können Schadensersatzansprüche auslösen, zum Beispiel wenn sich eine Bewerberin oder ein Bewerber aufgrund einer Schwerbehinderung benachteiligt fühlt.
Pflichten von privaten und öffentlichen Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern im Bewerbungsverfahren
- Gemeinsam mit der Personal- und Schwerbehindertenvertretung müssen Betriebe prüfen, ob freie Arbeitsplätze mit schwerbehinderten oder gleichgestellten Menschen besetzt werden können.
- Freie Stellen müssen der Agentur für Arbeit gemeldet werden, damit diese geeignete arbeitslose oder arbeitssuchend gemeldete Menschen mit Schwerbehinderung vorschlagen kann.
- Sobald die Bewerbung eines schwerbehinderten oder gleichgestellten Menschen vorliegt, muss die Schwerbehindertenvertretung unterrichtet werden.
- Öffentliche Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sind verpflichtet, schwerbehinderte und gleichgestellte Menschen, die sich um eine ausgeschriebene Stelle bewerben, zu einem Vorstellungsgespräch einzuladen.