Für Menschen mit Epilepsie bieten sich heute wesentlich mehr Berufe und eine größere Vielfalt an Arbeitsplätzen als in der Vergangenheit: Das liegt zum einen daran, dass sich mit medikamentöser oder operativer Behandlung das Auftreten von Anfällen effektiver vermindern oder völlig unterdrücken lässt, zum anderen sorgen verbesserte Arbeitsschutzmaßnahmen an vielen Arbeitsplätzen dafür, dass selbst beim Auftreten eines Anfalles während der Tätigkeit kein größeres Verletzungs- oder Unfallrisiko besteht. Bei der Berufswahl müssen in jedem Einzelfall neben der besonderen Art der Anfälle auch etwaige Gefährdungen im Beruf berücksichtigt werden.
Bei der Berufswahl sollte ein Beruf mit möglichst breitem Einsatzspektrum gewählt werden, um bei etwaigen später auftretenden Teileinschränkungen den Arbeitsplatz erhalten zu können.
Wichtig ist bei einer betrieblichen Ausbildung, dass Ausbilderinnen und Ausbilder sowie Arbeitskolleginnen und -kollegen über die Erkrankung des oder der Auszubildenden informiert sind, damit sie ihm oder ihr mit Verständnis und Rücksichtnahme begegnen können und im Notfall auch erste Hilfe leisten können. Eine gezielte Berufsvorbereitung sollte außerhalb des Klassenverbandes in speziellen Einrichtungen oder Kursen erfolgen. Ergänzend zu den schulischen Maßnahmen gibt es die Möglichkeit, durch Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen (BvB) der Agentur für Arbeit speziell gefördert zu werden.
Gute Möglichkeiten bieten sich für Menschen mit Epilepsie vor allem in folgenden Berufsbereichen: Kaufmännischer Bereich, Büro, Verwaltung, Medizinisch-technischer Bereich, Montage, Installation, Feingerätebau, Elektrotechnik/Elektronik, Hotel- und Gaststättengewerbe und Gestaltung.