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Bibliographische Angaben zur Publikation
Inklusion/Exklusion par excellence - Der Freiheitsentzug als Vorbild für die Programme des Erziehungssystems
Autor/in:
Schweder, Marcel
Herausgeber/in:
Institut für Berufs- und Wirtschaftspädagogik - IBW; Büchter, Karin; Kremer, H.-Hugo [u. a.]
Quelle:
bwp@ - Berufs- und Wirtschaftspädagogik online, 2016, Ausgabe 30, Hamburg: Eigenverlag, Online-Ressource, ISSN: 1618-8543
Jahr:
2016
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Abstract:
Derzeit sind Diskussionen über das Begriffspaar Inklusion/Exklusion allgegenwärtig. Dabei wirkt insbesondere 'Inklusion' als Lösungsformel für einen ins Stocken geratenen bildungswissenschaftlichen Diskurs. In der Folge werden Auseinandersetzungen in Wissenschaft (und Praxis) moralisch aufgeladen. Damit wird nicht nur die 'Inklusionitis' (Fuchs 2013, 97) weiterbefördert, sondern zugleich verkannt, dass Veränderungen im Erziehungssystem nicht mit einem topografischen Verständnis der Begriffe gelöst werden können.
Der Beitrag rekurriert deshalb auf einen systemtheoretischen Ansatz. Diesen zugrunde legend lässt sich das Schema Inklusion/Exklusion sachbezogen anwenden, mit dem Ziel, Akzeptanz dahingehend zu erzeugen, dass 'Inklusion [
] nicht automatisch moralisch positiv, Exklusion nicht ohne weiteres ethisch verwerflich' (ebd., 94) ist. Dem Freiheitsentzug kommt im Beitrag die Funktion des Exemplarischen zu. Gerade hier offenbart sich der Unterschied zwischen einer topografischen und damit Räumlichkeiten voraussetzenden Vorstellung von Inklusion/Exklusion gegenüber einer, die sich an der Teil-/Nichtteilhabe bildungs- bzw. erziehungsbezogener Kommunikationen orientiert.
So regelt das Gefängnis als Institution inkludierender Exklusion (Stichweh 2009, 38) die Mitgliedschaft - und damit diametral zur Regelschule - nicht auf der Basis von Diversitätsmerkmalen, sondern auf der Grundlage von im Rechtssystem kommunizierten Urteilen. Heterogene Klassenstrukturen sind damit Normalität. Folglich kann gefragt werden, ob der Freiheitsentzug ein gelungenes Beispiel für Inklusion ist und welche Schlussfolgerungen dies für die Regelschule zulässt.
Weitere Informationen:
Englisches Abstract:
Inclusion/Exclusion par excellence - Deprivation of Liberty as a Model for Education System Programmes
Abstract:
Discussions about the term pair of inclusion/ exclusion are currently omnipresent. Especially 'inclusion' is seen as a solution to an educational science discourse that has stalled. As a consequence, disputes in science (and practice) are becoming morally charged. Not only does this encourage 'inklusionitis' (Fuchs 2013, 97), it also fails to recognise that changes in the educational system cannot be solved with a spatial understanding of these terms.
This article therefore refers back to a system-theoretical approach. On this basis, the inclusion/exclusion concept can be used aiming at establishing acceptance that 'inclusion [
] is not automatically morally positive while exclusion is not necessarily condemnable' (Fuchs 2013, 94). Deprivation of liberty is used as an example in this article. Thus, the difference between the one concept of inclusion thinking in terms of topographical conditions and therefore spaces and the other concept oriented in terms of (non-)participation in education-oriented communication is revealed. For example, prisons as institutions of inclusive exclusion (Stichwech 2009, 38) regulate membership - as opposed to regular schools - not on the basis of diversity characteristics but on the basis of judicial decisions within the legal system. Heterogeneous class structures are thus the norm. This begs the question whether deprivation of liberty is a successful example of inclusion and which conclusions can be drawn from this for regular schools.
Schlagworte:
Informationen in der ICF:
Dokumentart:
Zeitschriftenbeitrag / Online-Publikation
Bezugsmöglichkeit:
E-Mail: Online-Fachjournal bwp@ - Berufs- und Wirtschaftspädagogik online
Homepage: https://www.bwpat.de/
***Open access / Freier Zugang zu den Beiträgen des Online-Fachjournals***
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Referenznummer:
R/ZA8345
Informationsstand: 12.09.2016