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Bibliographische Angaben zur Publikation
Arbeitsplatzbezogene Aspekte bei der Rehabilitation von Diabetikern
Autor/in:
Rosemeyer, Dierk; Jolivet, Benedicte
Herausgeber/in:
k. A.
Quelle:
Diabetologie und Stoffwechsel, 2006, 1. Jahrgang (Supplement 1, A93), Stuttgart, New York: Thieme, ISSN: 1861-9002
Jahr:
2006
Abstract:
Einleitung:
Rehabilitation bezweckt die Kompensation von krankheitsbedingten Fähigkeitsstörung und körperlichen Strukturdefiziten (gemäß ICF). Dazu gehört auch eine Betrachtung von Kontextfaktoren, hier von Einflüssen des Arbeitsplatzes.
Methode:
2001 bis 2004 wurden über 2800 Diabetiker der früheren LVA-Westfalen behandelt. Nach Ausschluss von Rentnern/Hausfrauen haben 2106 Patienten (76% Männer; 48,5 Jahre) normierte Fragebögen zu sozialmedizinischen Daten und Arbeit ausgefüllt. 1673 waren Typ2, 298 Typ1 und 120 pankreoprive Diabetiker.
Ergebnisse:
Es korrelieren der subjektivem Gesundheitszustand und HbA1c bei Reha-Aufnahme (p<0,01) sowie der subjektive Gesundheitszustand und die Zufriedenheit mit der Arbeitsstelle. 78 % aller Diabetiker arbeiten tagsüber bzw. in Früh- und Spätschicht, 20 % mit bzw. nur in Nachtschicht. Nachtschichtarbeiter waren stärker übergewichtig (p<0,01), hatten aber ein besseres HbA1c (p<0,05). Hypoglykämiegefährdete Tätigkeiten wurden von einem Großteil von Patienten angegeben (zum Teil Mehrfachangaben): Arbeiten auf Gerüsten/Leitern 29 %, Fahr-/Steuertätigkeiten 46 % und Arbeiten an gefährlichen Maschinen 35 %. Bei 683 insulinbehandelten Typ 2 Diabetikern war diese Prozentsatz fast unverändert. Schlechtere HbA1c-Werte hatten: Arbeitslosen vs. Berufstätige (p<0,05), Nicht- vs. betriebsärztlich Betreute (p<0,05), Patienten, die meinen, nicht - vs. wieder - arbeiten zu können (p<0,01). Insulinbehandelte Typ 2 Diabetiker (vs. nicht-Insulin): sind zur Aufnahme und am Ende einer Reha häufiger arbeitsunfähig (p<0,001), leisten weniger häufig Schichtarbeit (p<0,02), haben seltener eine betriebsärztliche Betreuung (p<0,01).
Zusammenfassung:
Es findet sich einen Zusammenhang zwischen arbeitsbezogenen Aspekten und der Güte der Diabeteseinstellung. Hypoglykämiegefährdete Tätigkeiten sind in der Arbeiter-Rentenversicherung häufig und bedürfen eine verstärkten Beachtung. Nachtschicht-Tätigkeit verschlechtert die Stoffwechsellage nicht. Eine betriebsärztliche Betreuung geht mit besseren HbA1c-Werten einher, ist aber insgesamt viel zu selten.
Weitere Informationen:
Schlagworte:
Informationen in der ICF:
Dokumentart:
Zeitschriftenbeitrag / Forschungsergebnis
Bezugsmöglichkeit:
Diabetologie und Stoffwechsel
Homepage: https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/journal/10....
Um Literatur zu beziehen, wenden Sie sich bitte an Bibliotheken, die Herausgeber, den Verlag oder an den Buch- und Zeitschriftenhandel.
Referenznummer:
R/ZA7305
Informationsstand: 03.11.2015