Job-Coaching am Arbeitsplatz
Zusammenfassung

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Job-Coaching am Arbeits-Platz

Job-Coaching ist ein englisches Wort.

Das spricht sich so: Tschob-koutsching.

Job heißt: Arbeit 

Coaching heißt:

  • unterrichten
  • beibringen
  • Oder trainieren

Ein anderes Wort für Job-Coaching ist: Betriebliches Arbeits-Training

 

Job-Coaching hilft dabei:

  • einen Ausbildungs-Platz zu bekommen
  • einen Arbeits-Platz zu bekommen
  • einen Ausbildungs-Platz zu behalten
  • Oder einen Arbeits-Platz zu behalten


Sie haben Probleme an Ihrem Arbeits-Platz?

Sie brauchen bei der Arbeit Unterstützung?

Dann können Sie bei ihrem Reha-Träger ein Job-Coaching beantragen.

Beschäftigte mit einer Schwer-Behinderung beantragen das Job-Coaching

beim Integrations-Amt.

In einigen Bundes-Ländern heißt das Integrations-Amt: Inklusions-Amt.

Dabei hilft Ihnen der Job-Coach:

  • Ihre Arbeit gut und richtig zu machen
  • Der Job-Coach ist bei der Arbeit an ihrer Seite
  • Er arbeitet mit Ihnen zusammen
  • Er zeigt Ihnen, wie Sie ihre Arbeit machen müssen
  • Er erklärt Ihnen Sachen, die Sie nicht verstehen
  • Er hilft Ihnen, bei der Arbeit besser zu werden
  • Er hilft bei Problemen mit Kollegen und dem Chef

 

Der Job-Coach besucht Sie regelmäßig am Arbeits-Platz:

Anfangs mehrmals die Woche für 1 bis 4 Stunden,

dann immer seltener.

Ein Job-Coaching dauert im Durchschnitt 6 bis 8 Monate,

bis keine Begleitung mehr notwendig ist.

 

Der Job-Coach unterstützt zum Beispiel in diesen Situationen:

  • Sie schaffen Ihre Arbeit nicht mehr
  • Ihre Leistungs-Fähigkeit lässt nach
  • Sie haben Probleme mit ihren Arbeits-Kollegen
  • Sie sind sehr oft krank
  • Sie waren länger krank und wollen jetzt beruflich wieder einsteigen
  • Sie arbeiten im Betrieb an einem neuen Arbeits-Platz mit neuen Aufgaben

 

Hier findet auch häufig ein Job-Coaching statt:

  • bei der Bildungs-Maßnahme Unterstützte Beschäftigung
  • beim Übergang von der Schule auf den allgemeinen Arbeits-Markt
  • beim Übergang von der Werkstatt für behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeits-Markt

 

Hier werden schwere Wörter erklärt:

Allgemeiner Arbeits-Markt

Der allgemeine Arbeits-Markt ist da,

wo auch Menschen ohne Behinderungen arbeiten.

Man arbeitet auf dem allgemeinen Arbeits-Markt

wenn man

  • In einem großen oder kleinen Betrieb arbeitet
  • Bei einer Stadt oder Gemeinde arbeitet
  • Oder bei einem anderen Arbeit-Geber arbeitet

Wer auf dem allgemeinen Arbeits-Markt arbeitet, hat zum Beispiel:

  • einen Arbeits-Vertrag mit einer Firma
  • Und einen festen Lohn

 

Integrations-Amt

In manchen Bundes-Ländern heißt das Integrations-Amt: Inklusions-Amt

Zum Beispiel:

  • In Nordrhein-Westfalen
  • Und in Bayern

Beim Integrations-Amt arbeiten viele Fach-Leute.

Sie wissen zum Beispiel viele Sachen

über das Thema: Behinderung.

Und sie unterstützen Menschen mit Schwer-Behinderung.

Zum Beispiel:

  • bei der Suche nach einer Arbeits- oder Ausbildungs-Stelle
  • bei Problemen am Arbeits-Platz
  • Oder es sorgt dafür, dass Menschen wegen ihrer Behinderung die Arbeits-Stelle nicht verlieren. 

 

Das Integrations-Amt hilft auch Arbeit-Gebern:

Bei den Fragen zu Arbeits-Plätzen für Menschen mit Schwer-Behinderung.

Zum Beispiel:

  • Welche Hilfs-Mittel es für die Arbeit gibt
  • Wie ein Arbeits-Platz umgebaut werden kann
     

Arbeit-Geber können auch Geld vom Integrations-Amt bekommen:

Wenn sie Menschen mit Schwer-Behinderung ausbilden oder beschäftigen.

 

Reha-Träger

Reha ist das kurze Wort für Rehabilitation.

Rehabilitation bedeutet Wieder-Herstellung.

Die Rehabilitation ist eine Hilfe für kranke

Oder behinderte Menschen.

Die Menschen sollen wieder arbeiten können.

Verschiedene Ämter bezahlen Leistungen zur Teilhabe am Arbeits-Leben.

Diese Ämter sind die Reha-Träger.

Zum Beispiel:

  • die Bundes-Agentur für Arbeit
  • die deutsche Renten-Versicherung
  • Oder die gesetzliche Unfall-Versicherung

 

Unterstützte Beschäftigung

Die Bildungs-Maßnahme Unterstützte Beschäftigung ist ein Angebot

für Menschen mit besonderem Unterstützungs-Bedarf.

Unterstützte Beschäftigung heißt kurz: UB.

Mit der UB können Sie eine richtige Arbeits-Stelle

auf dem allgemeinen Arbeits-Markt finden.

 

Es gibt 2 Phasen bei der UB.

Phase ist ein anderes Wort für: bestimmte Zeit

Die 1. Phase hat einen schweren Namen.

Sie heißt: Individuelle betriebliche Qualifizierung

Individuell heißt: Es ist für jeden Menschen anders.

betrieblich heißt: Es ist in einem Betrieb.

Qualifizierung heißt: Sie lernen alles für die Arbeit.

Die Abkürzung ist: InbeQ

So spricht man das: In Be Ku

Die InbeQ dauert meistens 2 Jahre.

Bei der InbeQ machen Sie mehrmals ein Praktikum in verschiedenen Betrieben.

Sie lernen die Arbeit kennen.

Sie bekommen Unterstützung bei der Arbeit.

Zum Beispiel von einem Job-Coach.

 

Die 2. Phase bei der UB heißt:

Berufs-Begleitung

Sie haben nun eine richtige Arbeits-Stelle in einer Firma.

Aber Sie können weiter Unterstützung durch einen Job-Coach bekommen.

 

Werkstatt für behinderte Menschen

Die Abkürzung für Werkstatt für behinderte Menschen ist: WfbM

Viele Menschen mit Behinderungen

bekommen auf dem allgemeinen Arbeits-Markt

keinen Ausbildungs- oder Arbeits-Platz.

Deshalb arbeiten sie in einer WfbM.

WfbM machen die Teilhabe am Arbeits-Leben möglich.

Das heißt:

Sie schaffen Arbeits-Plätze für Menschen mit besonderen Bedürfnissen.

In einer WfbM gibt es verschiedene Arbeits-Plätze.

Die Arbeits-Plätze sind behinderungs-gerecht gestaltet.

Menschen mit Behinderungen bekommen hier

viel Unterstützung bei der Arbeit.

Die WfbM sollen den Werkstatt-Beschäftigten zum Beispiel:

  • Passende Arbeits-Plätze anbieten
  • Eine gute berufliche Bildung anbieten
  • Helfen, ihre Persönlichkeit zu fördern
  • Oder den Übergang auf den allgemeinen Arbeits-Markt ermöglichen

 

Diese Bereiche gibt es in einer WfbM:

  • Eingangs-Verfahren
  • Berufs-Bildungs-Bereich
  • Arbeits-Bereich
  • Und Förder- und Betreuungs-Bereich

 

Das Eingangs-Verfahren

Wenn eine Person neu in die WfbM kommt,

dann macht sie zuerst beim Eingangs-Verfahren mit.

Hier kann sie viele verschiedene Arbeits-Bereiche ausprobieren.

Und sie lernt, wie in der WfbM gearbeitet wird.

Die WfbM prüft in Eingangs-Verfahren zum Beispiel:

  • Ob eine Person mit Behinderungen in der WfbM arbeiten kann
  • Und wo die Person in der WfbM arbeiten kann
  • In dem Eingangs-Verfahren bleibt die Person 1 bis 3 Monate

Dann kommt sie in einen anderen Bereich.

 

Der Berufs-Bildungs-Bereich:

Hier können Menschen mit Behinderungen verschiedene Sachen lernen.

Dabei werden sie von Fach-Leuten unterstützt.

Denn sie sollen nach der Zeit im Berufs-Bildungs-Bereich

zum Beispiel:

  • Eine Ausbildung machen können
  • Einen Arbeits-Platz in der Werkstatt bekommen
  • Oder auf dem allgemeinen Arbeits-Markt arbeiten können

Im Berufs-Bildungs-Bereich

können Menschen mit Behinderungen auch lernen:

  • Dass sie pünktlich bei der Arbeit sein müssen
  • Wie sie mit Ihrem Geld umgehen sollen
  • Und worauf sie im Straßen-Verkehr achten müssen. Damit ihnen nichts passiert

Der Berufs-Bildung-Bereich dauert 2 Jahre.

 

Der Arbeits-Bereich

Jeder Mensch mit Behinderungen soll die Arbeit machen,

die er am besten kann.

Dabei wird er in der WfbM von Fach-Leuten unterstützt.

Wenn ein Mensch im Arbeits-Bereich von der WfbM arbeitet,

dann hat er dort einen festen Arbeits-Platz.

Den Arbeits-Platz kann er so lange behalten,

wie er die Arbeit machen kann.

Und für die Arbeit bekommt er Geld.

 

Der Förder- und Betreuungs-Bereich

Manchmal können Menschen mit Behinderungen nicht in der WfbM arbeiten.

Zum Beispiel:

Weil die Behinderung zu schwer ist.

Dann können sie in eine Förder-Gruppe gehen.

Oder sie gehen in die Tages-Förder-Stätte.

Jobcoaching am Arbeitsplatz (früher auch: betriebliches Arbeitstraining) ist ein betriebsintegriertes Arbeitstraining, das von einer externen Fachkraft („Jobcoach”) durchgeführt wird und speziell auf eine Person („Coachee“) und ihren Praktikums-, Ausbildungs- oder Arbeitsplatz zugeschnitten ist.

Was finden Sie auf dieser Seite?

Jobbcoaching am Arbeitsplatz

In diesem Video erklären wir, wann Jobcoaching am Arbeitsplatz eine geeignete Maßnahme sein kann sowie Möglichkeiten der Beantragung und Umsetzung.

Video: Jobbcoaching am Arbeitsplatz

REHADAT-kompakt

Wir haben alles Wichtige zum Thema Jobcoaching in einem zweiseitigen PDF zusammengefasst.

Wie ist der Ablauf?

Die Gründe für ein Jobcoaching sind vielfältig. Das Ziel dabei ist immer, für den Einzelfall die individuell richtigen Trainingsinhalte umzusetzen, damit der Job gemacht werden kann.

Der Ablauf kann grob in drei Schritten dargestellt werden:

  1. Anlässe und Situationen erkennen
  2. Beantragung
  3. Durchführung

1. Anlässe und Situationen erkennen

Unternehmen und Arbeitnehmende müssen sich einig sein, dass das Jobcoaching bei der Neueinstellung oder zum Erhalt des Arbeitsplatzes eine sinnvolle Maßnahme ist. Die Idee für ein Jobcoaching entsteht in der Regel, wenn Unternehmen Unterstützung für die (Weiter)Beschäftigung von Mitarbeitenden mit Behinderungen suchen – beispielsweise im Gespräch mit der Schwerbehindertenvertretung, der Betriebsärztin oder dem Betriebsarzt oder einem Fachdienst. 

Beispiele:

  • Behinderungsbedingt lässt die Arbeitsfähigkeit nach.
  • Aufgaben können nicht eigenständig strukturiert und zu Ende geführt werden.
  • Beschäftigte müssen für den Arbeitsalltag neue relevante Fertigkeiten erlernen.
  • Firmeninterne Abläufe und Regelungen stimmen nicht mit den Bedürfnissen und Möglichkeiten von Beschäftigten überein.
  • Betriebsabläufe und/oder die Zusammenarbeit im Team sind gestört.
  • Führungskräften und Team fehlt es an Erfahrung im Umgang mit krankheits- bzw. behinderungsspezifischen Hintergründen.

Wichtig:

Schwerbehinderung ist keine Vorraussetzung für Jobcoaching!
Die Maßnahme richtet sich an Menschen mit Behinderungen oder gesundheitlichen Beeinträchtigungen mit besonderem Unterstützungsbedarf. 
Jobcoaching kann als eigene Maßnahme oder aber auch beispielsweise als Teileines betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM) durchgeführt werden. 

2. Beantragung

Jobcoaching wird von den Mitarbeitenden beim entsprechenden Leistungsträger in Absprache mit dem Unternehmen beantragt. Es kann von den Reha-Trägern oder (im Falle von schwerbehinderten und ihnen gleichgestellten Menschen) von den Integrationsämtern/Inklusionsämtern bewilligt werden.

An wen richtet sich Jobcoaching? 

  • Mitarbeitende, die weiter in ihrem bisherigen Job arbeiten wollen.
  • Mitarbeitende, die innerhalb des Unternehmens in einen anderen Job wechseln.
  • Mitarbeitende, die nach Krankheit zurück in das Unternehmen kommen.
  • Neu angestellte Mitarbeitende
  • Menschen, die aus einer Werkstatt für behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt wechseln.
  • Auszubildende
  • Selbstständige
  • Praktikantinnen und Praktikanten (z. B. im Rahmen Unterstützter Beschäftigung)

Voraussetzungen

  • Infolge gesundheitlicher Beeinträchtigungen oder Behinderungen besteht ein besonderer Unterstützungsbedarf.
  • Die Beschäftigung umfasst mindestens 15 Wochenarbeitsstunden (in Inklusionsbetrieben mindestens 12 Wochenarbeitsstunden).

Wenn der Antrag auf Jobcoaching beim entsprechenden Leistungsträger genehmigt und ein passender Jobcoach gefunden und beauftragt wurde, kann die Trainerin oder der Trainer (Jobcoach) mit der Arbeit beginnen.

3. Durchführung

Jobcoaches sind in der Regel externe Expertinnen oder Experten, die sich entweder fachlich so gut auskennen, dass sie mitarbeiten und beraten können oder aus dem Bereich Soziale Arbeit kommen und bei Abläufen und Kommunikation unterstützen können.

Jobcoaches analysieren die Arbeitssituation genau, geben Tipps und entwickeln in Zusammenarbeit mit allen Beteiligten Strategien, mit denen die vorhandenen Probleme gelöst werden könnten.

Am Anfang vereinbaren Jobcoach und Unternehmen eine Zielvereinbarung.

Der Jobcoach besucht den Coachee regelmäßig am Arbeitsplatz:
anfangs mehrmals die Woche für ein bis vier Stunden, dann immer seltener.

Im Durchschnitt dauert ein Coaching sechs bis acht Monate, bis keine Begleitung mehr notwendig ist.

Vorteile für Unternehmen und Beschäftigte

Vorteile für Unternehmen

  • Fachkundige Unterstützung: Jobcoaches bringen nicht nur Kenntnisse über die Auswirkungen von gesundheitlichen und behinderungsbedingten Einschränkungen mit, sondern bieten auch praxisnahe Lösungen, um den Inklusionsprozess reibungslos zu gestalten.
  • Arbeitsplatzsicherheit: Durch die individuelle Anpassung an neue oder geänderte Arbeitsprozesse tragen Jobcoaches dazu bei, Stärken auszuspielen, die Leistungsfähigkeit der Beschäftigten zu erhalten und langfristige Arbeitsverhältnisse zu sichern.
  • Effektive Kommunikation: Jobcoaches fördern eine offene Kommunikation zwischen allen Beteiligten, einschließlich der Beschäftigten, Kolleginnen und Kollegen sowie Arbeitgeberinnen oder Arbeitgeber, um ein unterstützendes Arbeitsumfeld zu schaffen.
  • Kostenersparnis: Jobcoaching kann langfristig Kosten durch die Vermeidung von frühzeitigen Renteneintritten oder Fluktuationen aufgrund ungelöster Herausforderungen am Arbeitsplatz reduzieren.

Vorteile für Beschäftigte

  • Individuelle Unterstützung: Jobcoaching bietet maßgeschneiderte Hilfe, um individuelle gesundheitliche oder behinderungsbedingte Herausforderungen am Arbeitsplatz zu bewältigen.
  • Potenzialentfaltung: Durch gezielte Unterstützung helfen Jobcoaches den Beschäftigten, ihre Fähigkeiten und Potenziale zu erkennen und optimal einzusetzen, um erfolgreich im Beruf zu sein.
  • Eingliederung und Akzeptanz: Jobcoaches tragen dazu bei, dass sich Beschäftigte in den Arbeitsablauf integrieren und fördern ein positives Arbeitsumfeld, das von Akzeptanz und Verständnis geprägt ist.
  • Berufliche Entwicklung: Die Zusammenarbeit mit Jobcoaches kann dazu beitragen, berufliche Fähigkeiten zu verbessern und den Weg für beruflichen Fortschritt und Wachstum zu ebnen.